Fidele präsentierten musikalisch geprägte Sitzung in der Schützenhalle
Zugegeben, es hat ein wenig gedauert, bis beim Publikum der karnevalistische Funke so richtig zündete. Vielleicht war auch Sturmtief „Sabine“ daran schuld, dass am Sonntagnachmittag die Schützenhalle nicht ganz gefüllt war. Und so bedurfte es schon einiger Tanz- und Gesangsvorträgen bis das Publikum auf Touren kam.
Nachdem Inge Becker zu Beginn die Narrenschar mit Helau begrüßte, war es die K.u.K., die die Bühne erstmals voll und ganz in Beschlag nahm. Nach dem anschließenden Auftritt der K.u.K. „Silberfunken“ machten der Koblenzer „Prinz Marco I. vom Geisbach“ und seine Lieblichkeit Confluentia „Kim“, den Möhnen ihre Aufwartung. Mit ihrem Karnevalssong „Kowelenz Olau“ stimmte der Tross nach Austausch von Orden und Ehrenzeichen und bestem karnevalistischen Frohsinn auf die anstehenden tollen Tage ein.
In der Folge wurde die Sitzung dann geprägt von Gesangsauftritten und etlichen Tanzgruppen. Rolf Ditt, von der Rübenacher Schützenbruderschaft, gehörte mit Gitarre und Livegesang zu den Stimmungsmachern genauso wie Ingeborg Kugel, die bei ihrer Bühnenpremiere in der Schützenhalle als Kerstin Ott das Publikum auch mal von den Stühlen riss.
Als Protokolarius zog Inge Becker dann in bekannter Manier bei ihrem Redebeitrag kräftig vom Leder. Alles und Jeder bekam sein Fett weg, was den einen oder anderen zum Lachen oder doch mehr zum Grübeln veranlasste. Ob es denn letztlich um Rübenach gar so schlimm wie auch dem Rest der Welt bestellt ist, das sei hier der karnevalistischen Redefreiheit einfach mal unterstellt.
Mit fantastischen Kostümen und perfekten Choreographien verzauberten die Tanzgruppen von Gelb Rot, aus Wallersheim, die Lahnsteiner Tanzgruppe genauso wie die einheimischen Gewächse, allen voran, dass Männerballett der „Martinself“, die „Bullewätzjer“ der K.u.K. oder die „Tanz-Verrückten-Rübenacher“ vom Turnverein Rübenach, das närrische Volk. Auch das Möhnenpaar aus Mühlheim kam im Verlauf der Sitzung auf eine Stippvisite vorbei und erfreuten die Anwesenden mit ihrem Sessionslied.
Bauchredner Peter Kerscher mit seiner Kuh Dolly war es dann, der in der zweiten Hälfte der Sitzung die Zwerchfelle des Publikums mal richtig strapazierte. Wie schon im vergangenen Jahr war das Zwiegespräch der Beiden ein besonderes Highlight. Marco Lespangnol durfte dann, zur Freude alle im Saal, höchstpersönlich die Bekanntschaft mit Kuh Dolly machen.
Zwischendurch gestalteten die „Fidele“ ihr Programm mit Ehrungen sowie Auftritten aus den eigenen Reihen.
So glänzten Möhnenvorsitzende Inge Becker und Hochwürden Pastor Herbert Lucas bei ihrem Auftritt als Andrea Berg & Semino Rossi und dem Song „Aber dich gibt´s nur einmal für mich“. Bei dieser an Sinnlichkeit nicht zu übertreffenden und mit totalen Hingabe vorgetragenen Liebesromanze, stand letztendlich – so konnte man es sich lebhaft vorstellen – wohl nur noch das das Zölibat im Weg. Das Publikum honorierte den Auftritt jedenfalls mit tosendem Beifall.
Mit einem „Litanei-Rundgang“, teils eingekleidet in feinen Pelzmäntelchen und ausgestattet mit Fürbitten für alles und nichts, rundeten dann noch die honoren Damen der Fidele Möhnen die eigenen Auftritte ab.
Zu Ende ging die Möhnensitzung 2020 wie sie begonnen hatte, mit dem Auftritt einer Tanzgruppe und viel Applaus für alle Protagonisten.
Bericht und Fotos Herbert Hennes – 10.02.2020